Die KI-Backstube Pionierbetriebe zeigen, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Mittelstand gelingt
Handelsblatt, 22. März 2022
»Bei Brötchen klappt es gut. Aber wie viele Torten morgen verkauft werden? Da wird es schon kniffliger. Das hat Jan Philipp Gresens in den vergangenen Tagen über seine Künstliche Intelligenz gelernt. Gresens ist einer von drei Geschäftsführern der Bäckereikette Ruch. Zusammen mit dem Kölner Start-up Foodforecast hat er im Februar eine Künstliche Intelligenz (KI) eingeführt. [...]«
Im Jahr 2018 rief die Bundesregierung die »Strategie Künstliche Intelligenz« aus. Die große Koalition verfolgte mit der Strategie den Plan, KI-Fachkräfte auszubilden oder anzulocken, eine modernere Recheninfrastruktur und zugängliche Datenpools bereitzustellen, sowie Forschung und betriebliche Praxis enger zu verzahnen – insbesondere im Mittelstand. Um »Transfer- und Einsatzhemmnisse« abzubauen verstärkte sich die KI-Förderung auf insgesamt fünf Milliarden Euro. Jedoch lediglich 6 Prozent der befragten Unternehmen nutzen KI, 22 Prozent können es sich vorstellen.
KI im Mittelstand führt ein wahres Schattendasein. Gründe dafür gibt es viele. Es fehlt an Fachkräften, Rechenkapazitäten und Investitionen. Darüber hinaus scheitern viele Ansätze daran, dass Unternehmensprozesse noch nicht digitalisiert sind.
»[...] Dirk Hecker, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, rät vor dem Start zum Austausch mit Firmen, die schon KI-Erfahrung gesammelt haben. Man solle nicht mit dem methodisch komplexesten Projekt beginnen und genau abwägen, ob es sich lohnt, die KI selbst zu entwickeln oder einzukaufen [...]« als erste Maßnahme helfe der Erfahrungsaustausch aber enorm.